Montag, 31. August 2009

Wahl-Salat

Deutschland hat gewählt. Vorerst mal. In ein paar Ländern und Kommunen. Das Ergebnis hat Ähnlichkeit mit einem keinen, gemischten Beilagen-Salat: Viel Buntes, fades Dressing, keine klare Note.

Für die Bundestagswahl ist eine Steigerung möglich. Jetzt geht der Wahlkampf los! Hier ein Querschnitt dessen, was uns die Parteien auf Ihren Plakaten versprechen:


Deutschland kann es besser: Jobs Jobs Jobs - damit es im Land Maß und klare Regeln gibt und saubere und kostenlose Bildung sich wieder lohnt. Die Rente ab 67 wird in Zukunft vom Konto der Eltern abgewählt und als Reichtum für Alle an starke Familien in Afghanistan exportiert, wo dann alle die Mitte wählen und Geld für Luxusprodukte mit Vernunft haben.

Schwarz-Gelb war gestern. Anpacken ist die Zukunft, Baby! DU bist verdächtig, gerade jetzt geGEN die Leistung unserer Bauern "Aufschwung - nein danke!" zu wählen. Bessere Bildung braucht die klare Kraft, Frauen für alles zu besteuern. Raus aus der Freiheit - weil Banken für die Sicherheit unseres Landes faire Mindestlöhne und mehr Netto vom Brutto brauchen!

Gesundheit!

Mittwoch, 26. August 2009

Ein Wasserbüffel in den Dolomiten ?!?

Ja, das gibt's tatsächlich - unter den geeigneten Voraussetzungen. Darf ich vorstellen: Der "Wasserbüffel":

Dieses ganz offensichtliche Edelbike (Lizzard Hardtail Alurahmen, RST Federgabel, Shimano XT, Aero-Speichen (bis auf eine), Nobby Nic Bereifung, Gewicht garantiert nicht unter 12 kg!) bekam seinen wohlklingenden Namen neulich in den Dolomiten von den liebevollen Kollegen, mit denen ich dort unterwegs war (das kommt davon, wenn man Urlaub und Firma nicht konsequent auseinanderhält...)! Ohne Zweifel waren die elegant geschwungenen Hörner das Anlass für diese Taufe.

Ist der Büffel erst mal in den Alpen, macht der Ritt auf alle Fälle Spass! Hier ein paar shots von Sellajoch und Umgebung:

Dienstag, 25. August 2009

Die Qual der Wahl

Bürger, wollt Ihr wirklich mündig sein?

Ein Blick auf den aktuellen Zustand unserer Parteien lässt dieses Ziel derzeit wenig erstrebenswert erscheinen. Ich jedenfalls hätte, wenn morgen Wahl wäre, die eine oder andere Schwierigkeit - und leider glaube ich nicht, dass das besser wird.

Was ist denn am 27. September im Angebot? Mal schauen:































Was oder wie könnte man nun wählen?
  • Wer CDU wählt, mag entweder Angie (etwas trocken) oder es ist ihm egal, ob schwarz-gelb oder Fortsetzung der großen Koalition (Grusel!) Ohne SPD drohen Zensur und energiepolitischer Rollback.
  • Wer FDP wählt, wählt CDU.
  • Wer SPD wählt, wählt Steinmeier. Herrlich farblos und -mahl ehrlich - kein Gegenpol zu Angie.
  • Grüne: Bleiben sich weitgehend treu - wenn man nicht die Fundis des grünen Urgesteins meint. Aktuell aber auch mehr Anti-Politik. Wo ist der neue Joschka?
  • Kleinste oder Extreme Parteien wählen mag zwar kurz mal befreiend sein (Dampf-Ablassen per Protest-Wahl), verändert aber nichts. Aussserdem mag ich im Parlament keine italienische Verhältnisse. (Mit dem Kaffee ist das übrigens ganz was anderes!).
    Leider gilt das IMHO auch für Piraten - auch wenn das ein ganz lustiger Haufen ist.
  • Obaba oder Clinton: Leider! Immerhin hatte der amerikanische Wahlkampf etwas Mitreissendes.
  • Nicht wählen ist keine Alternative: Mangels Mehrheiten wird die große Koalition fortgesetzt. Grusel!
An dieser Stelle wäre jetzt das alles auflösende, lustige Schlusswort fällig. Leider habe ich heute keins. Mag jemand für mich wählen gehen?
...................................................................................

Nachtrag: An dieser Stelle ist vielleicht eine Prognose angebracht. Alsdann:

Wahlbeteiligung: 65% (2005: 77,7%)
CDU/CSU 31,6% (35,2%)
SPD 28,4% (34,2%)
FDP 10,3% (9,8%)
Grüne 11,5% (8,1%)
Linke 11,8% (8,7%)
Sonstige 6,4% (3,9%), davon Piraten: 1,2%

Montag, 17. August 2009

Kalter Kaffee? Nicht die Bohne!

Besuche im Ausland eignen sich bekanntermassen hervorragend dazu, die jeweilige Kultur kennenzulernen. Ganz besonders gilt das für den Output der Küchen. In Italien zum Beispiel lohnt sich (neben vielem anderen, oh ja!) ein Studium des reichaltigen Kaffee-Angebotes - hier ein Auszug:



Espresso Das Käffchen für Eilige. Und für alle anderen auch. Ausserdem das, was man in Italien unter „caffè“ versteht.

Caffè doppio Doppelt eilig. Man braucht aber trotzdem etwas länger zum Trinken.

Ristretto Der "Kurze". Ein Espresso, bei dem an Wasser gespart wurde. Wirksam!

Doppio ristretto Mehr davon. Sozusagen die Langversion des „Kurzen“. Hochgradig wirksam!

Espresso lungo Das Gegenteil vom Ristretto: Verdünnter Espresso, zuweilen mit Verdacht auf Lorke. Blümchengefahr!

Caffè corretto Absolut korrekt! Immer rein mit dem Grappa!

Cappuccino Der bekannte Klassiker mit dem bitte (!) geschäumten Häubchen drauf.

Cappuccino con panna Nein, wirklich! Das gehr gar nicht!

Caffè Latte Italienisches Pendant zum Café au lait. Eignet sich gut zum Eintunken nichtssagenden Gebäcks (ja, leider, das italienische Frühstück...)

Latte Macchiato Kein Kaffee, sondern ein Kaffee-Ersatzgetränk für Milchtrinker, die trendy sein wollen.

Espresso Macchiato Schnell und gefleckt? Der Kompromiss für Leute, die sich nicht zwischen Espresso und Cappuccino entscheiden können. Kurzweilig.

Bicerin Sehr schokoladig und nur in Turn echt: Espresso + Kakao + Milch.

Barbigliata Die Mailänder, von Milch befreite Fassung des Bicerin

Image: FreeDigitalPhotos.net

Dienstag, 11. August 2009

Zweimal Italien und zurück

Wie schön ist doch Italien, das Land der Pomeronen und Zitranzen, wie weiland Goethe treffend zu berichten wusste. Und er musste es ja wissen, hat er doch nicht unerhebliche Mühen auf sich genommen, um dort hinzukommen.

Hätte ich daran früher gedacht! Aber natürlich habe ich das nicht. Im geringsten. Und so konnte passieren, was folgte: Zweimal Italien und zurück in der Haupturlaubszeit.

Teil eins: Dolomiten. Von Deutschland aus eigentlich nicht unerreichbar weit, zum Beispiel von München aus, falls man dort wohnt. Tue ich aber nicht - und die sechs Kollegen und eine Kollegin aus Offenburg (nein, nicht -bach!) auch nicht, mit denen zusammen wir eine kleine gemischte Rennradler-/MTB-Equipe gebildet hatten.

(Mehr zu diesem Unterfangen selbst unter www.twitter.com/digitalpin oder http://cbgreenwood.posterous.com. Oder vielleicht in ein paar Tagen hier, mal sehen.)


Italien im Sommer ist offenbar nicht sonderlich originell, und das heisst Stau. Bei der Hinfahrt wurde das Radiodienst-sei-Dank bereits nach wenigern Kilometern Autobahn klar. Im Klartext: Landstrasse bis Österreich, Fahrtzeit 10 Stunden. Rückfahrt auch - hier haben wir den Stau gar nicht erst gesucht. Heim am Freitag, packen, und halb vier wieder ab nach Süden:


Teil 2: Toskana brachte dann Stau dicke. Man (halb Deutschland?) traf sich am Gotthard und wartete. Wir auch (diesmal mit Kindern und Hund). Nur etwa zwei Stunden. Dafür war auch bei Milano, Parma, La Spezia und Pisa immer wieder Blech-Überlauf. Pause machen, Eis essen - sechzehn Stunden bis poggioserra.com.

Zurück eine Woche später, einen Zwischenstop in Bern anpeilend: Aber Hallo!. Die Schweizer Nord-Süd-Achse ist offenbar auch eine Süd-Nord-Achse. Und eine recht starre Achse zudem: Angesagte 3 3/4 Stunden Wartezeit am Gotthard haben uns dazu veranlasst, uns Teile der Südschweiz, den Simplonpass und den Verladezug nach Kandersteg anzusehen. Immerhin kommen wir da sonst nie hin...
Zwölfeinhalb Stunden bis Bern. Dufte.

Bilanz: 48 Stunden Straße in 2 Wochen. Reicht erstmal. Schön war's dennoch - Wiederholung ins dieser Form allerdings ausgeschlossen. Wie schön ist doch Italien!


...und was sind Deine Urlaubsreiseerfahrungen?