Dienstag, 29. September 2009

Der Tag, der Abend und ein toter Fisch.

Es gibt diese Tage, an denen gar nichts läuft. Jeder hat solche Tage, da bin ich mir sicher. Ihr wisst also, was ich meine.

Heute war anscheinend wieder ein "solcher Tag". Ein Schei- Tag, um es kurz zu fassen. Woran es lag und warum, spielt keine Rolle - nicht mehr, zum Glück, denn gegen Abend trag er in mein leben: Der Red Snapper.

Ein Prachtexemplar, das mit nach hause genommen werden wollte. Und von da an lief der Fluß der Misere wieder zurück den Berg hinauf, und ich beschloss, das Stück toten Fisches in der Hand, mich keineswegs vom eigenen Selbstmitleid unterkriegen zu lassen, sondern dem Tag wenigstens am Abend zu huldigen.

Schritt eins: Zusammenstellen des Bausatzes. Ins Rennen gingen neben dem Fisch zwei halbierte Tomaten, eine entblätterte Knoblauchzehe, eine zweigeteilte Zwiebel sowie ein paar mediterrane Kräuterzweige aus dem Garten. Um die Sache einfach zu gestalten kam das alles in eine auf wundersame Weise bereits im Ofen vorgeheizte olivengeölte Form.

Jetzt 10 Minuten Vollgas! Derweil kümmerte ich mich um den noch vorhandene Rest-Wein (der Rote passte ja ohnehin nicht optimal zum Fisch...)! Gegen Ende der Garzeit griff der Elektro-Grill kurz ins Geschehen ein.

Ein knackiger Salat rundete den Snapper-Teller ab. Und damit gleich den ganzen den Tag, der vom Abend aus durch eine leicht weinrosa Brille gesehen einiges von seinem Frust-Potenzial eingebüßt hatte. Woraus ich eine wichtige Erkenntnis mitnehme: Nie den Tag abschreiben, bevor man ihn bis zu Neige kennengelernt hat.

In diesem Sinne Prost!

Dienstag, 8. September 2009

Netzwerk ohne Anwender: Zero User Networking

Erinnern Sie sich vielleicht noch an Novells Zero Administration Kit (ZAK)? Techniker der im Silicon Rift beheimateten Hightech-Firma nuts haben diesen Ansatz jetzt wieder aufgegriffen und ein völlig neuartiges Konzept zur firmenweiten Verwaltung von Netzwerkressourcen daraus abgeleitet: Das Zero User Network (ZUN).

Kernelement von ZUN ist das Ersetzen der von ihrem Fehlerverhalten nur schwer zu planenden Anwender im Netz durch eine IT-gestütze Lösung mit planbaren Fehlern. Ein wichtiger Teill von ZUN ist entsprechend der Bug Seed Enhancer (BSE), der in einem management hidden greenfield landscape approach die dafür benötigten error condition mainainance fields providet.

Abracazar Niepsky, Sprecher der nuts reasearch labs, ist sich der Gefährdung von IT-Arbeitplätzen durch die neue Technologie bewusst: "Hier gehen wir in die Verantwortung! Mit der Implementierung eines UES (user emulation server) und dem Rollout der entsprechenden UECs (user emulation clients) werden die Administratoren wie bisher error procedure requests bekommen und sich gewohnt hektisch um deren Behebung kümmern." Nutzniesser ist letztendlich, so Niepsky, der Anwender, der sich - befreit von der Verantwortung, seinen Netzwerk-Verantwotlichen mit Fehlern zu versorgen - ganz auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann.

Die Firma nuts hat zuletzt mit der Veröffentlichung eines RFC zu DONUT rings für Aufsehen gesorgt, die mit ihrem patentierten Passed Token Verfahren die Vorteile von CSMACD und und Token Passing vereinen. Leider scheiterten sie damals an der Implementierung der Random Token Release Funktion (RTR). Die genaue Bedeutung der Bezeichnung "DONUT" hält nuts übrigens weiterhin geheim, ebenso die Fortschritte bei der Implemierung des Protokolls PSP (probable secure protocol), das in absehbarer Zeit SSH ersetzen könnte.

Montag, 31. August 2009

Wahl-Salat

Deutschland hat gewählt. Vorerst mal. In ein paar Ländern und Kommunen. Das Ergebnis hat Ähnlichkeit mit einem keinen, gemischten Beilagen-Salat: Viel Buntes, fades Dressing, keine klare Note.

Für die Bundestagswahl ist eine Steigerung möglich. Jetzt geht der Wahlkampf los! Hier ein Querschnitt dessen, was uns die Parteien auf Ihren Plakaten versprechen:


Deutschland kann es besser: Jobs Jobs Jobs - damit es im Land Maß und klare Regeln gibt und saubere und kostenlose Bildung sich wieder lohnt. Die Rente ab 67 wird in Zukunft vom Konto der Eltern abgewählt und als Reichtum für Alle an starke Familien in Afghanistan exportiert, wo dann alle die Mitte wählen und Geld für Luxusprodukte mit Vernunft haben.

Schwarz-Gelb war gestern. Anpacken ist die Zukunft, Baby! DU bist verdächtig, gerade jetzt geGEN die Leistung unserer Bauern "Aufschwung - nein danke!" zu wählen. Bessere Bildung braucht die klare Kraft, Frauen für alles zu besteuern. Raus aus der Freiheit - weil Banken für die Sicherheit unseres Landes faire Mindestlöhne und mehr Netto vom Brutto brauchen!

Gesundheit!

Mittwoch, 26. August 2009

Ein Wasserbüffel in den Dolomiten ?!?

Ja, das gibt's tatsächlich - unter den geeigneten Voraussetzungen. Darf ich vorstellen: Der "Wasserbüffel":

Dieses ganz offensichtliche Edelbike (Lizzard Hardtail Alurahmen, RST Federgabel, Shimano XT, Aero-Speichen (bis auf eine), Nobby Nic Bereifung, Gewicht garantiert nicht unter 12 kg!) bekam seinen wohlklingenden Namen neulich in den Dolomiten von den liebevollen Kollegen, mit denen ich dort unterwegs war (das kommt davon, wenn man Urlaub und Firma nicht konsequent auseinanderhält...)! Ohne Zweifel waren die elegant geschwungenen Hörner das Anlass für diese Taufe.

Ist der Büffel erst mal in den Alpen, macht der Ritt auf alle Fälle Spass! Hier ein paar shots von Sellajoch und Umgebung:

Dienstag, 25. August 2009

Die Qual der Wahl

Bürger, wollt Ihr wirklich mündig sein?

Ein Blick auf den aktuellen Zustand unserer Parteien lässt dieses Ziel derzeit wenig erstrebenswert erscheinen. Ich jedenfalls hätte, wenn morgen Wahl wäre, die eine oder andere Schwierigkeit - und leider glaube ich nicht, dass das besser wird.

Was ist denn am 27. September im Angebot? Mal schauen:































Was oder wie könnte man nun wählen?
  • Wer CDU wählt, mag entweder Angie (etwas trocken) oder es ist ihm egal, ob schwarz-gelb oder Fortsetzung der großen Koalition (Grusel!) Ohne SPD drohen Zensur und energiepolitischer Rollback.
  • Wer FDP wählt, wählt CDU.
  • Wer SPD wählt, wählt Steinmeier. Herrlich farblos und -mahl ehrlich - kein Gegenpol zu Angie.
  • Grüne: Bleiben sich weitgehend treu - wenn man nicht die Fundis des grünen Urgesteins meint. Aktuell aber auch mehr Anti-Politik. Wo ist der neue Joschka?
  • Kleinste oder Extreme Parteien wählen mag zwar kurz mal befreiend sein (Dampf-Ablassen per Protest-Wahl), verändert aber nichts. Aussserdem mag ich im Parlament keine italienische Verhältnisse. (Mit dem Kaffee ist das übrigens ganz was anderes!).
    Leider gilt das IMHO auch für Piraten - auch wenn das ein ganz lustiger Haufen ist.
  • Obaba oder Clinton: Leider! Immerhin hatte der amerikanische Wahlkampf etwas Mitreissendes.
  • Nicht wählen ist keine Alternative: Mangels Mehrheiten wird die große Koalition fortgesetzt. Grusel!
An dieser Stelle wäre jetzt das alles auflösende, lustige Schlusswort fällig. Leider habe ich heute keins. Mag jemand für mich wählen gehen?
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Nachtrag: An dieser Stelle ist vielleicht eine Prognose angebracht. Alsdann:

Wahlbeteiligung: 65% (2005: 77,7%)
CDU/CSU 31,6% (35,2%)
SPD 28,4% (34,2%)
FDP 10,3% (9,8%)
Grüne 11,5% (8,1%)
Linke 11,8% (8,7%)
Sonstige 6,4% (3,9%), davon Piraten: 1,2%

Montag, 17. August 2009

Kalter Kaffee? Nicht die Bohne!

Besuche im Ausland eignen sich bekanntermassen hervorragend dazu, die jeweilige Kultur kennenzulernen. Ganz besonders gilt das für den Output der Küchen. In Italien zum Beispiel lohnt sich (neben vielem anderen, oh ja!) ein Studium des reichaltigen Kaffee-Angebotes - hier ein Auszug:



Espresso Das Käffchen für Eilige. Und für alle anderen auch. Ausserdem das, was man in Italien unter „caffè“ versteht.

Caffè doppio Doppelt eilig. Man braucht aber trotzdem etwas länger zum Trinken.

Ristretto Der "Kurze". Ein Espresso, bei dem an Wasser gespart wurde. Wirksam!

Doppio ristretto Mehr davon. Sozusagen die Langversion des „Kurzen“. Hochgradig wirksam!

Espresso lungo Das Gegenteil vom Ristretto: Verdünnter Espresso, zuweilen mit Verdacht auf Lorke. Blümchengefahr!

Caffè corretto Absolut korrekt! Immer rein mit dem Grappa!

Cappuccino Der bekannte Klassiker mit dem bitte (!) geschäumten Häubchen drauf.

Cappuccino con panna Nein, wirklich! Das gehr gar nicht!

Caffè Latte Italienisches Pendant zum Café au lait. Eignet sich gut zum Eintunken nichtssagenden Gebäcks (ja, leider, das italienische Frühstück...)

Latte Macchiato Kein Kaffee, sondern ein Kaffee-Ersatzgetränk für Milchtrinker, die trendy sein wollen.

Espresso Macchiato Schnell und gefleckt? Der Kompromiss für Leute, die sich nicht zwischen Espresso und Cappuccino entscheiden können. Kurzweilig.

Bicerin Sehr schokoladig und nur in Turn echt: Espresso + Kakao + Milch.

Barbigliata Die Mailänder, von Milch befreite Fassung des Bicerin

Image: FreeDigitalPhotos.net

Dienstag, 11. August 2009

Zweimal Italien und zurück

Wie schön ist doch Italien, das Land der Pomeronen und Zitranzen, wie weiland Goethe treffend zu berichten wusste. Und er musste es ja wissen, hat er doch nicht unerhebliche Mühen auf sich genommen, um dort hinzukommen.

Hätte ich daran früher gedacht! Aber natürlich habe ich das nicht. Im geringsten. Und so konnte passieren, was folgte: Zweimal Italien und zurück in der Haupturlaubszeit.

Teil eins: Dolomiten. Von Deutschland aus eigentlich nicht unerreichbar weit, zum Beispiel von München aus, falls man dort wohnt. Tue ich aber nicht - und die sechs Kollegen und eine Kollegin aus Offenburg (nein, nicht -bach!) auch nicht, mit denen zusammen wir eine kleine gemischte Rennradler-/MTB-Equipe gebildet hatten.

(Mehr zu diesem Unterfangen selbst unter www.twitter.com/digitalpin oder http://cbgreenwood.posterous.com. Oder vielleicht in ein paar Tagen hier, mal sehen.)


Italien im Sommer ist offenbar nicht sonderlich originell, und das heisst Stau. Bei der Hinfahrt wurde das Radiodienst-sei-Dank bereits nach wenigern Kilometern Autobahn klar. Im Klartext: Landstrasse bis Österreich, Fahrtzeit 10 Stunden. Rückfahrt auch - hier haben wir den Stau gar nicht erst gesucht. Heim am Freitag, packen, und halb vier wieder ab nach Süden:


Teil 2: Toskana brachte dann Stau dicke. Man (halb Deutschland?) traf sich am Gotthard und wartete. Wir auch (diesmal mit Kindern und Hund). Nur etwa zwei Stunden. Dafür war auch bei Milano, Parma, La Spezia und Pisa immer wieder Blech-Überlauf. Pause machen, Eis essen - sechzehn Stunden bis poggioserra.com.

Zurück eine Woche später, einen Zwischenstop in Bern anpeilend: Aber Hallo!. Die Schweizer Nord-Süd-Achse ist offenbar auch eine Süd-Nord-Achse. Und eine recht starre Achse zudem: Angesagte 3 3/4 Stunden Wartezeit am Gotthard haben uns dazu veranlasst, uns Teile der Südschweiz, den Simplonpass und den Verladezug nach Kandersteg anzusehen. Immerhin kommen wir da sonst nie hin...
Zwölfeinhalb Stunden bis Bern. Dufte.

Bilanz: 48 Stunden Straße in 2 Wochen. Reicht erstmal. Schön war's dennoch - Wiederholung ins dieser Form allerdings ausgeschlossen. Wie schön ist doch Italien!


...und was sind Deine Urlaubsreiseerfahrungen?

Dienstag, 21. Juli 2009

Wunschwetter !?!

Am kommenden Wochenende geht's in die Dolomiten: Eine seit langem geplante mehrtätige Fahrradtour mit Kollegen. (Ja ja ich weiss - wie kann man nur, freiwillig und so. Aber darum geht's hier und heut nicht, also lassen wir das.)

Wenn man mit dem Velo unterwe
gs ist, ist natürlich das Wetter von entscheidender Bedeutung. Um nicht völlig überrascht zu werden - und das wohlmöglich negativ - habe ich mir mal die gängigen Online-Wetterdienste angesehen. Das schöne daran ist, dass man mittlerweile ja die Wahl hat! Hier die Ergebnisse für die erste Etappe (Sonntag):

wetter.com: Nicht schlecht, es fängt trocken an und ist für die Sella-Runde nicht gleich zu heiß.
Aber: Gewitter am Abend, das muss nicht sein!



wetter.de: Ja, schon besser! Kein Wölkchen auf dem Bildschirm.
Obwohl: Ob das stimmt? Hier wird nicht nach Tagseszeit differenziert, was mich etwas unruhig macht. Schließlich möchte ich wissen, ob wir wetterbedingt im Morgengrauen starten sollten oder noch Zeit für eine dri
tte Frühstücks-Semmel ist.


wetter.info: Okay, das Bild hier ist ein bischen klein. Sorry. Aber sehr schön dateilliert, Wetter nach Uhrzeit sozusagen.

Da wähle ich doch einfach das Ang
ebot, das mit am besten zusagt und bestelle das Wetter gleich online. Wo? Ist doch klar: Auf www.wunschwetter.de!

Doch was ist das?



Da hilft nur eins: Hinfahren und ansehen!

Donnerstag, 28. Mai 2009

Abgewrackt!

Mir als Vater zweier Kinder und seit kurzem Besitzer eines Neuwagens hat Vater Staat neulich einige bemerkenswerte Einsichten gewährt:

1. Für mein altes Auto habe ich vom Staat (genauer, von Euch, liebe Leser und Mit-Steuerzahler) 2.500 € bekommen,
2. für meine Kinder jeweils 100€.

Damit dürfte klar sein, wo die Zukunft dieses blühenden Landes liegt: Nicht, wie ich in meiner staatsbürgerlichen Naivität vermeinte, in unserem Nachwuchs und dessen Förderung. Nein, nein: Die Automobilindustrie wird's richten!

Beruhigend, dass sich offenbar das Eine mit dem Anderen verbinden lässt. Jedenfalls demonstrieren die Porsches und die Piechs aktuell, was Familiensinn heisst und wie man die eigenen Klamotten zusammehält.

Dann ist's ja gut! Hurra, Deutschland!

Dienstag, 28. April 2009

Deutschland im DSDS-Wahljahr

Lieber Herr Müntefering,

Sie hatten eigentlich ganz recht mit der Verfassungsdiksussion. Schliesslich hat sich einiges getan in Deuschland seit damals, als wir noch an den Weihnachstmann und die blühenden Landschaften glaubten.

Weil sich so vieles geändert hat und weil wir jetzt alle, mich eingeschlossen, mündige Stattsbürger sind, möchte ich für die neue Verfasssung der Gesamt-BRD auch gleich einen Vorschlag machen:

Es geht um das Wahlrecht!

Das alte System ist überholt. Vorbei die Zeiten, als man brav sein Kreuz auf einem Wahlzettel machte - die Elite, die das mit den Zweitstimmen verstanden hatte , machte sogat zwei Kreuze - und damit hatte man für die nächsten vier Jahre Ruhe und eine einigermaßen angenehme, unitalienisch stabile Regierung. Und wir konnten uns wieder um das wesentliche kümmern, nämlich das Fernsehen.

Heute funktioniert das mit dem Wählen nicht mehr. Spätestens nach dem Debakel Ihrer geschätzen Kollegin Ypsilanti wissen wir, daß wir in einen Fünf-Parteien-Parlamentarismus geschlittert sind.

Haben wir das gewollt? Nein.

Offenbar brauchen wir heute aber andere Wege, und damit kommen wir zu meinem Vorschlag. Schauen wir uns dazu im richtigen Leben um: Genau - im Fernsehen. Hier erfahren wir, wie Demokratie im Einundzwanzigsten Jahrhundert funktioniert: Casting statt Wahlen!

Und so machen wir's diesen Herbst: Anstelle der üblichen bräsigen Bundestagswahl veranstalten Heidi und Dieter eine unterhaltsame Casting-Show mit bekannten Gesichtern. Sie, lieber Herr Müntefering, dürfen natürlich mitmachen. Der Steini auch. Und die Angie natürlich. Und von mir aus auch der Gregor. Der Stoiber nicht, weil der stottert immer so. Und das ist nicht gut für die Quote.

Deutschland sucht den Superkanzler!


Herzlichst,

Ihr Deutscher Michel.










Montag, 20. April 2009

Radfahrmaterialwahn?

Wenn ich mich unter den radelnden Freunden und Bekannten so umhöre gibt es - zumal jetzt, zum Saisonauftakt - kaum ein schöneres Thema als das am oder um's Velociped einzusetzende Equipment.

Seien es die ultraleicht g
ezirbelten Leichtmetall-Felgen, Reifen und Schläuche aus aus unkaputtbarem, gewichtslosem Gewebe, Lenk-Deck-Computer mit Herzfrequenzsimulation und hyperbolischer gps-Analyse oder die ergo-elliptische Mehrgang-Kurbel: Nichts bleibt dem Zugriff der zeitgeistigen Erneuerer verborgen, kein abwrackfähiges Alt-Teil vom Vorjahr entgeht dem strengen Auge des Carbo-Fanatikers.
Auch bei der Bekleidung wird nach Kräften optimiert: Die schweißvernichtende Windschattenbrille, Click-to-Grip-Handschuhe in Lenkerbandfarbe oder schwimmring-reduzierdende Polymer-Extase-Trikots mit innenliegender Geruchsbindungs-Membran sind nur einige der zahlreichen Beispiele, mit denen findige Kommerzianten dem willigen Adepten die Mäuse aus den Hohlkammerspeichen zu ziehen versuchen.

Kaum zu glauben, aber es geht auch ohne! Zeigt jedenfalls der Selbstversuch: Seit mittlerweile 4 Jahren versuche ich standhaft, mich dem wachsenden Sturm der Rennrad-Teile-Flüsterer entgegenzustemmen und halte meiner veralteten, für 310€ bei eBay erstandenen Mähre mit ihren ganzen 11 Kilo die Treue. Und auch so komme ich anscheinend überall hin - Alpenpässe wie Galibier und Stilfser Joch nachweislich inbegriffen.


Ob ich das auch diese Saison durchhalten kann? Haltet mir die Daumen!

Mittwoch, 15. April 2009

Mangold und Pistazien

Wenn abends der Magen gegen die Bauchdecke klopft, bleibt oft keine Zeit für Planung und Vorbereitung. Dann hilft meist nur ein beherzter Blick in den Kühlschrank - so geschehen gestern abend nach einem der üblichen, etwas längeren Arbeitstage.

Weil mir das Ergebnis 20 Minuten später geschmeckt hat, gebe ich das ad-hoc-Rezept hier gerne weiter - und habe auch gleich ein Thema für meinen Blog.

Eine halbe Zwiebel, grob gehächselt, wird mit Salz in einigen Eßlöffelfüllungen Olivenöl in einer großen Pfanne glasig gedünstet. Währenddessen 2 kleine oder eine mittelgroße Fenchelknolle - ich nehme gerne das Bio-Gemüse von Aldi - waschen und kleinschneiden - und ab damit in die Pfanne.

Hatte ich erwähnt, dass man die Zwiebel zuerst schälen sollte?

Nach dem Fenchel kommt ein halbes Kilo - politisch nicht ganz korrekt hätte ich auch "ein Pfund" schreiben können - unter (in dieser Reihenfolge) Wasserhahn, Messer und in das Kochgefäß. Mit Pfeffer würzen, eventuell nachsalzen und mit einem beherzten Schuss Balsamico ablöschen.

Jetzt ist der richtige Moment, den übrigen Weißwein im Kühlschrank zu kosten (noch okay? Sicher? Noch einen Kontrollschluck?) und einen dicken Spritzer über das Gemüse zu geben. Deckel drauf, auf kleine Flamme ´runterschalten.

Ich finde noch eine passable Knoblauchzehe und eine Packung Pistazien. Der Knofel wird zerkleinert und darf in die Pfanne, von den Pistazien schäle ich etwa fünfundzwanzig, die ich aber erst ganz am Schluß, wenn der Fenchel und die Mangoldstiele schön bissfest gar sind, einrühre. Die Pistazien sollen nur etwas warm, aber nicht weich werden!

Eigentlich fertig. Auf Pasta oder Reis anrichten. Wer möchte kann noch etwas Schafskäse darüberstreuen - aber nicht zu viel, denn sonst überdeck dessen starker Geschmack die zartere Mangold-Pistazien-Note.


Ist noch was von dem Weißwein da?


Montag, 13. April 2009

Was ist ein BLOG?

Hallo und willkommen!

Ehe ich hier munter drauflosblogge sollte ich vielleicht klären, worum es eigentlich geht. Die mich brennende Frage an dieser Stelle:

"Wer oder was ist eigentlich ein Blog?"

Äh - ach so. Na, das hätte mich jemand vorher fragen sollen - wer weiss, vielleicht wären wir beide (ich und Du Leser) dann gar nicht hier. Aber nun isses zu spät.

Nicht zu spät allerdings, um die grundlegende Frage ins Angriff zu nehmen! Also, schaumermal:

Wikipedia meint:
  • Ein Blog [blɔg] oder auch Weblog [ˈwɛb.lɔg], engl. [ˈwɛblɒg], Wortkreuzung aus engl.World Wide Web und Log für Logbuch, ist ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal. Häufig ist ein Blog „endlos“, d. h. eine lange, abwärts chronologisch sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird.
Aha. Das heisst jetzt also, Moment mal! Was eigentlich?
  1. Schreibe ich hier ein Tagebuch? So mit Blümchen und "heute gab's zum Frühstück", "Besuch von Tante Eugenie" und so? Das habe ich in den alten Tagen (sprich: als es noch Papier gab) immer gehasst und deshalb auch nie gemacht. Kommt also gar nicht in die Tüte!

  2. Ein Journal? Cool - ich schreibe eine Zeitung! Wiki bietet hier auch "chronologische Buchführung" an - Igitt, ich mag keine Buchhaltung (no offense!)!

  3. Ein Blog ist oft endlos? Weia! Dann sitze ich hier bis zum Sanktnimmerleinstag - oder bis das KKW den Strom abstellt.
    Nee - auch keine echte Perspektive.
Da schau' ich doch mal bei der Hosting-Mama blogger.com:

Das klingt doch vielversprechend: Bedienerfreundlich lese ich da, und kostenlos. Jetzt brauche ich nur noch Ideen. Vielleicht könnt Ihr mir im Kommentar welche posten ;-) ?

Wenngleich das schon besser klingt, ist diese Definition noch nicht wirklich befriedigend. Als Alternative schlage ich folgende Definitionen vor:

Bedeutungsvolle Leute offenbaren Geniales
...der Idealzustand. Leider selten anzutreffen.

bullshitting lamenting old geeks,
...oder auf deutsch:
Blödes Labern Ohne Gehalt
...naja, hoffentlich nicht. Obzwar: Wenn ich Gehalt dafür kriegen könnte...

b
itbased linear-optimized grooves
...die Techno-Variante. Ich stehe eigentlich eher auf Chick Corea und Brahms.

bipolar lust-orientated garment
...oh, bitte nicht! Klingt eklig!

b
in länger offline gewesen
...das erklärt einiges!

Breites Lächeln ohne Grund
...au ja! Ich borg' mir im Koffeshop nebenan einen Joint und beschließe, für den Rest des Tages einfach gut drauf zu sein! Cool!


Am besten gefällt mir ... Nee - sag' ich jetzt nicht! Ausserdem gibt's bestimmt noch 453.712 andere gute Ideen dazu, oder?

Her damit!

Ein blog ist ein blog ist ein blog.



Test-Blog

Da für mich, den neu-initiierten, Web 2.0 noch viel Neues bereithält, probiere ich einiges aus. Z.B. jetzt: ShoZu und die Verbindung zu blogger.com. Der geneige Leser (if #exist) möge das gnädig überlesen.

Im übrigen geht das Projekt "Ostern 2009" weiter! Seid Ihr dabei?

Sonntag, 12. April 2009

Ein hoch auf Ostern!

Ostern ist doch was feines: Der Frühling spriesst, die Kinder freuen sich über die Ostereier, im Ofen brutzelt gar friedlich eine Lammkeule, und deie Vögel zwitschern ein lieblich liedchen. Das Wetter lädt zu Ausflügen und Radtouren ein.

Risiken und Nebenwirkungen:
Mit dem guten Wetter meldet sich mit Pollen und Haseln pünktlich auch der Heuschnupfen. Die Kids bestehen darauf, um sieben Uhr früh aufzustehen, Ehefrau ist krank, und aus Radfahren wird mit pfeifender Lunge auch nix. Wenigstens schmeckt das Lamm . jamm!

Hilfe - noch ein Blog!

Ja, Leute, jetzt komme ich auch noch mit einem eigenen Blog. Es ist ja nicht so, daß es nicht schon genug dieser Viecher im Netz gäbe - aber meins eben nicht!

Also erstmal frischauf und los! Was und warum ein Blog ist - dazu später mehr!